Scaled Agile Framework (SAFe)

Das Sca­led Agi­le Frame­work (SAFe) kom­bi­niert und er­wei­tert Lean-Agi­le Prak­ti­ken, wie Scrum und Kan­ban. Es bie­tet Ant­wor­ten für die Syn­chro­ni­sa­ti­on und Aus­rich­tung von meh­re­ren Agi­len Teams und deckt alle Ebe­nen der un­ter­neh­me­ri­schen Wert­schöp­fung ab.


Nichts schlägt ein Agile Team

Das Agi­le Vor­ge­hen Scrum ist der De-Fac­to-Stan­dard in der Ent­wick­lung. Dies weil ein Scrum-Team ty­pi­scher­wei­se die fol­gen­den Re­sul­ta­te erzielt:
  • Hohe Qua­li­tät und ge­stei­ger­te Wert­schöp­fung durch schnel­le Feed­back­zy­klen und re­gel­mäs­si­ge Re­lease fä­hi­ge Produktinkremente
  • En­ga­gier­te Mit­ar­bei­ten­de durch mehr Selbst­ver­ant­wor­tung, Au­to­no­mie und Be­fä­hi­gung der Personen
  • Kür­ze­re Time-to-mar­ket und ra­sche, kon­trol­lier­te Re­ak­ti­ons­fä­hig­keit auf Ver­än­de­run­gen im Markt und Umfeld

Was äus­serst zu­frie­den­stel­lend für 3–9 Leu­te ist, funk­tio­niert lei­der für die meis­ten Un­ter­neh­men nicht. Mitt­le­re und gros­se Un­ter­neh­men sind durch kom­ple­xe Pro­blem­stel­lun­gen ge­for­dert, wel­che iso­lier­te Scrum-Teams nicht lö­sen können.

Not­hing beats an Agi­le Team. Ex­cept a team of Agi­le Teams.
–Dean Leffingwell


Scaled Agile — Wie kann man Lean-Agile auf die ganze Organisationen skalieren?

SAFe bie­tet die nö­ti­gen Prak­ti­ken, um Lean-Agi­le durch­ge­hend in der Un­ter­neh­mung zu eta­blie­ren. Ge­trie­ben durch die er­reich­ten Busi­ness Re­sul­ta­te brei­tet sich SAFe ra­sant aus und avan­ciert zum De-Fac­to-Stan­dard der ska­lier­ten Agilität.


Was ist SAFe?

SAFe steht auf ei­nem star­ken Fun­da­ment aus Lean-Agi­le Prin­zi­pi­en, Sys­tems Thin­king und Pro­duct De­ve­lo­p­ment Flow. Re­prä­sen­tiert durch das House of Lean, das Agi­le Ma­ni­festo und die SAFe Prinzipien.

Grund­la­gen: SAFe House of Lean | Agi­le Manifesto

SAFe Prin­zi­pi­en
#1 — Take an eco­no­mic view
#2 — Ap­p­ly sys­tems thinking
#3 — As­su­me va­ria­bi­li­ty; pre­ser­ve options
#4 — Build in­cre­men­tal­ly with fast, in­te­gra­ted lear­ning cycles
#5 — Base mi­le­sto­nes on ob­jec­ti­ve eva­lua­ti­on of working systems
#6 — Vi­sua­li­ze and li­mit WIP, re­du­ce batch si­zes, and ma­na­ge queue lengths
#7 — Ap­p­ly ca­dence, syn­chro­ni­ze with cross-do­main planning
#8 — Un­lock the in­trin­sic mo­ti­va­ti­on of know­ledge workers
#9 — De­cen­tra­li­ze decision-making

SAFe nutzt auf den Prin­zi­pi­en ba­sie­ren­de Prak­ti­ken, um den Fluss (Flow) der Wert­schöp­fung durch das Un­ter­neh­men zu op­ti­mie­ren und so die Time-To-Mar­ket zu ver­kür­zen. Wei­ter nutzt es die aus Lean-Agi­le be­kann­ten ge­schlos­se­ne Lern­zy­klen, um kon­ti­nu­ier­lich das so­zia­le Sys­tem, die Or­ga­ni­sa­ti­on, wei­ter zu entwickeln.

4 Level SAFe Big Picture 4.0
4 Le­vel SAFe Big Pic­tu­re 4.0

SAFe ist ein mäch­ti­ges Frame­work für kom­ple­xe or­ga­ni­sa­to­ri­sche Her­aus­for­de­rung, wel­ches Busi­ness Re­sul­ta­te lie­fert. Jetzt un­ver­bind­lich eine in-house SAFe Foun­da­ti­on Info-Ses­si­on anfragen.


Team-Stufe

Auf der Team-Stu­fe ver­bin­det SAFe die be­währ­tes­ten Lean-Agi­le Prak­ti­ken zu ei­nem har­mo­ni­schen Gan­zen. Scrum, Kan­ban und XP ma­chen aus den Teams leis­tungs­fä­hi­ge Kraft­zen­tren. Die Teams sind in­ter­dis­zi­pli­när zu­sam­men­ge­setzt, ha­ben drei bis neun Mit­glie­der, ei­nen Pro­duct Ow­ner und ei­nen Scrum Master.

Der Pro­duct Ow­ner ar­bei­tet stark Team fo­kus­siert und hat die Ver­ant­wor­tung für in sich ge­schlos­se­ne Teil­aspek­te des zu ent­wi­ckeln­den Sys­tems. Er un­ter­stützt 1–2 Teams und das Pro­duct Ma­nage­ment auf Pro­gramm-Ebe­ne. Die Teams pla­nen auf der Ba­sis von User Sto­ries, wel­che in eine Ite­ra­ti­on pas­sen müs­sen. Eine Ite­ra­ti­on ist eine fixe Zeit­span­ne, wel­che ty­pi­scher­wei­se zwei Wo­chen dau­ert. Sie stellt ei­nen Pla­nungs­ho­ri­zont in Form ei­nes De­ming­krei­ses dar (Plan-Do-Check-Ad­just).

SAFe Team-Stufe
SAFe Team-Stu­fe

SAFe Programm-Stufe

SAFe fasst ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­ten die Lean-Agi­le Teams in vir­tu­el­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, so­ge­nann­ten Agi­le Re­lease Trains (ART) zu­sam­men. Da­bei han­delt es sich um ca. 50–125+ Mit­ar­bei­ten­de, wel­che ko­or­di­niert ein Pro­dukt­in­kre­ment herstellen.

Grös­se­re Un­ter­neh­men ha­ben ty­pi­scher­wei­se meh­re­re Pro­gram­me und zu­ge­hö­ri­ge ARTs. An­for­de­run­gen wer­den vom Pro­duct Ma­nage­ment als Fea­tures auf Pro­gramm-Ebe­ne for­mu­liert und prio­ri­siert und von den Pro­duct Ow­nern (zu­sam­men mit den Teams) auf User Sto­ries her­un­ter ge­bro­chen. Es han­delt sich da­bei um Abs­trak­ti­ons­stu­fen, wel­che in ei­nem or­ches­trier­ten Ver­fei­ne­rungs­pro­zess Just-in-Time qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge An­for­de­run­gen generiert.

SAFe 4.0 Programm-Stufe
SAFe 4.0 Programm-Stufe

Ei­nes der Kern­ele­men­te von SAFe ist das PI Plan­ning, wel­ches den Be­ginn und das Ende ei­nes Pro­gram In­cre­ment (PI) be­deu­tet. In die­sem 2‑­Ta­ges-Event pla­nen alle Per­so­nen des ARTs das kom­men­de Pro­gram In­cre­ment. Der An­lass wird durch ein­füh­ren­de Wor­te aus den Busi­ness-Be­rei­chen be­gon­nen, wor­auf die Teams selbst-or­ga­ni­sie­rend die prio­ri­sier­ten Fea­tures pla­nen und Ab­hän­gig­kei­ten zu an­de­ren Teams auf­lö­sen. Da­bei wer­den sie vom Re­lease Train En­gi­neer (RTE), Sys­tem Ar­chi­tect, Pro­duct Ma­nage­ment und Busi­ness Ow­ners un­ter­stützt. Der RTE spielt da­bei eine wich­ti­ge Rol­le und ist so­zu­sa­gen der Scrum Mas­ter des Trains.

Ein Pro­gram In­cre­ment (PI) dau­ert üb­li­cher­wei­se fünf Ite­ra­tio­nen (d.h. 10–12 Wo­chen). Der Re­lease des Sys­tems oder Pro­duk­tes ist al­ler­dings nicht an die­se Ka­denz ge­bun­den. Aus De­vOps her­aus wird bei SAFe ein “Re­lease any time” ver­folgt. Auch auf Team-Stu­fe, muss die Ka­denz ei­ner Ite­ra­ti­on (aka Sprints) nicht mit Re­leases zusammenhängen.

Pro­gram In­cre­ments und Ite­ra­tio­nen sind die re­gel­mä­ßi­ge Syn­chro­ni­sa­ti­ons­ka­denz des ARTs und so­mit der Herz­schlag des Un­ter­neh­mens. Die­ser ist ent­kop­pelt von den Re­leases zum Kun­den, wie auch von an­de­ren Mei­len­stei­nen wie bei­spiels­wei­se Pro­dukt­prä­sen­ta­tio­nen, etc.

Ne­ben­be­mer­kung: SAFe rich­tig sich nach den un­ter­neh­me­ri­schen Wert­strö­men aus und op­ti­miert de­ren Fluss (Flow) und ma­xi­miert da­bei die Wert­schöp­fung glo­bal. Klas­si­sche Pro­jek­te zeich­nen sich durch Start-Stop-Ak­ti­vi­tä­ten aus und op­ti­mie­ren häu­fig lo­kal die In­ter­es­sen des Pro­jek­tes. Dies ist oft im Wi­der­spruch zur op­ti­ma­len Wert­schöp­fung im Un­ter­neh­mens, wes­halb SAFe auf die­ses Kon­strukt verzichtet.


SAFe Value Stream-Stufe

Für Un­ter­neh­men, die an der Ent­wick­lung von sehr gros­sen Hard- und/oder Soft­ware­sys­te­men be­tei­ligt sind, gibt es die op­tio­na­le Va­lue Stream-Ebe­ne. Die Va­lue Stream-Ebe­ne be­inhal­tet So­lu­ti­on In­tent, So­lu­ti­on-Ma­nage­ment, Ent­wick­lung und Ar­chi­tek­tur, agi­le Kun­den- und Lie­fe­ran­ten­be­zie­hun­gen so­wie die Ko­or­di­na­ti­on des Wertestroms.

SAFe 4.0 Value Stream
SAFe 4.0 Va­lue Stream

SAFe Portfolio-Stufe

Auf der Port­fo­lio-Stu­fe wer­den die dem Port­fo­lio zu­ge­hö­ri­gen Pro­gram­me de­fi­niert. Pro­gram­me sind da­bei die Trä­ger der Wert­schöp­fung des Port­fo­li­os und wer­den auf der Ba­sis von Va­lue Stream Map­ping de­fi­niert. Ein sehr gro­ßes Un­ter­neh­men hat ty­pi­scher­wei­se meh­re­re Port­fo­li­os mit den je­wei­li­gen Pro­gram­men und Teams. Auf­ga­be des Port­fo­li­os ist es, die Pro­gram­me mit Über­le­gun­gen der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie (Stra­te­gic The­mes) und Bud­gets zu ver­sor­gen. Ein ty­pi­sches In­vest­ment hat eine Dau­er von sechs bis zwölf Mo­na­ten, hier liegt je­doch im Ge­gen­satz zu den dar­un­ter lie­gen­den Stu­fen kei­ne star­re Ka­denz vor.

SAFe 4.0 Portfolio
SAFe 4.0 Portfolio

Es wird zwi­schen Busi­ness Epi­cs (kun­den­ori­en­tiert) und Enabler (tech­ni­sche Lö­sun­gen) un­ter­schie­den. Epi­cs und Enabler wer­den in ei­nem Kan­ban-Sys­tem dis­zi­pli­nier­ten ver­fei­nert und prio­ri­siert. Mit der sich aus den Pro­gram­men er­ge­ben­den Work in Pro­gress-Li­mi­te wird der Flow optimiert.

Epi­cs und Enabler wer­den in die Va­lue-Stream- bzw. Pro­gramm-Ebe­ne über­ge­ben und dort in Ca­pa­bi­li­ties bzw. Fea­tures auf­ge­teilt und durch die Teams ent­spre­chend ih­rer Ka­pa­zi­tä­ten am PI Plan­ning zur Um­set­zung eingeplant.


SAFe-Fundament

SAFe ba­siert auf ei­ner grund­le­gen­den, ele­men­ta­ren Ebe­ne mit Grund­wer­ten hin­ter Lean-Agi­le, dem Lean-Agi­le Mind­set. Die grund­le­gen­den Prin­zi­pi­en und Wer­te müs­sen von al­len Be­tei­lig­ten ver­stan­den, vor­ge­lebt und ein­ge­hal­ten wer­den, da­mit die ge­wünsch­ten Re­sul­ta­te ein­set­zen. Zu­sam­men mit “Com­mu­ni­ties of Practice“s sind die­se Teil der Foundations-Ebene.

SAFe 4.0 Foundations
SAFe 4.0 Foundations

Anwendung von SAFe

Durch die Nut­zung von SAFe wur­den fol­gen­de Ef­fek­te bei Un­ter­neh­men in ver­schie­de­nen Bran­chen be­ob­ach­tet und dokumentiert:

SAFe-Business-Results

Wir un­ter­stüt­zen Sie ger­ne in der Eva­lua­ti­on und Im­ple­men­tie­rung von SAFe. Pro­fi­tie­ren Sie von un­se­rer gros­sen SAFe-Er­fah­rung in ver­schie­de­nen In­dus­trien. Kon­tak­tie­ren Sie uns oder mel­den Sie sich an für ei­nes un­se­rer SAFe-Trai­nings.